Komponisten kirchlicher Orden

Sonntag, 14. 9. 2025 um 17:00
Basilica minor
Stift Geras

Das Konzert in der barocken Basilika des Prämonstratenserstiftes Geras widmet sich geistlicher Musik von Komponisten, die zugleich Mitglieder religiöser Orden waren. Im Mittelpunkt stehen barocke und klassizistische Werke tschechischer oder mit den böhmischen Ländern verbundener Ordensleute – etwa Prämonstratenser, Jesuiten oder Piaristen.

Die im klösterlichen Umfeld entstandene Musik überrascht oft durch ihre Ausdruckskraft, Tiefe und kompositorische Raffinesse. Zu hören sind Werke bekannterer und wiederentdeckter Autoren, deren Schaffen heute nicht nur als historisches Erbe, sondern auch als lebendige Klangsprache geschätzt wird.

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Künstler

  • Kateřina Málková wurde in Znojmo geboren. Ihre erste musikalische Ausbildung erhielt sie an der Musikschule in Hrušovany nad Jevišovkou. 1998 wurde sie an das Konservatorium in Brno in die Klasse von Prof. Petr Kolař aufgenommen, wo sie 2004 ihr Studium mit einem Abschlusskonzert im Besední dům beendete. Dieses Jahr wurde sie an der Akademie der darstellenden Künste in Prag in die Klasse von Doc. Jaroslav Tůma aufgenommen. Nachdem sie bei ihrem erfolgreichen Bachelor-Konzert aufgetreten ist, absolvierte sie im folgenden Jahr 2008 ein einjähriges Auslandspraktikum in Deutschland an der Musikhochschule in Lübeck, wo sie bei Prof. Arvid Gast studierte. Hier trat sie bei mehreren Konzerten auf, zum Beispiel in St. Jakobikirche, im Dom usw. 2010 schloss sie ein Meisterkonzert an der HAMU im Rahmen der Konzertreihe "Die Besten" mit den Nordböhmischen Philharmonikern in Teplice mit einem Orgelkonzert von F. Poulenc ab. Innerhalb der Schule trat sie beispielsweise beim Kabeláč- und Messiaen-Festival oder bei Konzerten zeitgenössischer Musik der Kompositionsabteilung usw. auf. Während ihres Studiums besuchte sie eine Reihe von Meisterkursen wichtiger Orgelpersönlichkeiten wie Marie Claire Alain, Luigi Ferdinando Tagliavini, Andreas Schröder, Jon Laukvik, Martin Sander, Martin Schmeding, Slawomir Kaminski, Matthias Maierhoffer und Pier Damiano Peretti und Gustav Leonhardt. Derzeit tritt sie solo auf Festivals wie dem Eduard Nápravník International Music Festival, Podblanický podzim, Orgelherbst in Štětí, Suk-Musikfest Štiřín usw. auf. In der Slowakei trat sie anlässlich des europäischen Orgelfestivals in Kremnica auf. Kateřina Málková hat Konzerte in Deutschland, Lettland und Litauen gegeben. Sie arbeitet mit verschiedenen tschechischen Orchestern zusammen, darunter dem Tschechischen Nationalen Sinfonieorchester, den Nordböhmischen Philharmonikern, dem Atlantis-Orchester, dem Collegium magistrorum Mikulov und den Bohuslav Martinů-Philharmonikern. Sie ist sehr aktiv in der Konderausbildung im Bereich Musik, unterrichtet Klavier und Orgel. Sie möchte immer für Orgelmusik werben, deshalb organisierte sie im Sommer 2016 und 2017 eine Reihe von Konzerten in der Schlosskapelle in Lednice na Moravě und organisiert seit 2016 regelmäßig Advents- und Drei-Könige-Konzerte mit Chor und Orchester in Südmähren. 2020 trat sie als Solistin mit dem Sedunum String Orchestra bei Konzerten in der Schweiz auf und ist Begründerin des neu gegründeten internationalen Musikfestivals "Silberbauer Musikfest Thayatal“ in Südmähren und Niederösterreich.
  • Marie Hasoňová (Violine) ist eines der bemerkenswerten jungen Talente der tschechischen und ausländischen Musikszene. Ihre Domäne ist die Offenheit gegenüber aller Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart und ihrer unnatürlichsten, aufrichtigsten und sensibelsten Interpretation. Sie ist eine erfolgreiche Interpretin klassischer Musik, aber dank ihrer mährischen Wurzeln hat sie auch eine herzliche Beziehung zur Folkloremusik, die ihre große Leidenschaft und Inspiration ist. Neben dem Solospiel engagiert sie sich aktiv in der Kammer- und Symphoniemusik. Sie hat viele Konzerte sowohl in ihrem Heimatland als auch im Ausland gegeben (USA, Kanada, Kasachstan, Türkei, Großbritannien, Schweiz und die meisten Länder der Europäischen Union). Als Solistin hat sie mit einer Reihe renommierter Orchester zusammengearbeitet – dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Tschechischen Radio-Sinfonieorchester, dem Tschechischen Philharmonischen Kammerorchester, der Prager Philharmonie (PKF) oder der Philharmonie Hradec Králové. Sie hatte die Gelegenheit, bei großen Musikfestivals wie dem Prager Frühling, dem Luzerner Festival oder Dvořáks Prag aufzutreten. Seit 2023 ist sie aktives Mitglied des Dvořák-Klavierquartetts, das zu den führenden tschechischen Kammerensembles zählt. Seit 2023 arbeitet sie mit dem talentierten italienischen Pianisten Tommaso Carlini zusammen, mit dem sie ein Violin- und Klavierduo bildet. Seit 2024 arbeitet sie mit Michael Foršt und Matouš Hasoň (Ševčík-Quartett) zusammen, mit denen sie das Streichtrio Terchitko di Praga bildet. Im Jahr 2020 bildete sie ein Duo mit dem Bratschisten Petr Holman (Zemlinský-Quartett), der unter anderem an der Entstehung der CD „VIOLIN-VIOLA DIALOGUES“ unter der Leitung von Jiří Gemrot im Studio Martínek mitwirkte, die sich auf die meisten Werke für dieses Ensemble von Bohuslav Martinů konzentriert. Marie war außerdem mehrere Jahre lang Mitglied des Klaviertrios Quasi trio (Kateřina Ochmanová, Judita Škodová). Zu ihren bedeutendsten Erfolgen gehört der Gewinn des Hauptpreises der Václav Hudeček-Akademie, mit der sie bis heute eng zusammenarbeitet. Sie ist außerdem Absolventin der zweijährigen Orchesterakademie der Tschechischen Philharmonie. Marie ist Gewinnerin zahlreicher Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben wie Talents for Europe in Dolny Kubín (Slowakei), ́Coffee Mask’ International Music Video (Deutschland) oder dem Telemann-Violinwettbewerb in Poznań (Polen). Neben Solo-, Kammer- und Orchestermusik wird sie auch eingeladen, an vielfältigeren Projekten mitzuarbeiten, die über herkömmliche klassische Konzerte hinausgehen. Im Jahr 2024 begann sie mit dem Prager Kammerballett zu arbeiten und etablierte die Zusammenarbeit als „Double“ für die Hauptfigur im Film „Tanz mit einem Bären“ (2025) unter der Leitung von Regisseurin Jitka Rudolfová. Sie wird regelmäßig eingeladen, mit dem Unique Orchestra und dem Unique Quartet zusammenzuarbeiten. Marie spielt ein Instrument des französischen Geigenbauers Jean-François Aldric, das ihr freundlicherweise von Jan Kamír und seiner Familie geliehen wurde.
  • Er ist Absolvent der Akademie der musischen Künste in Prag, wo er Gesang bei Martin Bárta studierte, sowie der Prager Konservatoriumsklasse von Jiří Kubík. Sein professionelles Operndebüt gab er 2015 als Hermann in Les contes d’Hoffmann (J. Offenbach) beim renommierten Bregenzer Musikfestival in Österreich. Im selben Jahr begann er auch seine Zusammenarbeit mit Opernhäusern in ganz Tschechien. Regelmäßige Gastauftritte führen ihn ans J. K. Tyl-Theater in Pilsen, wo er bereits u. a. als Kajetán (Die Braut von Messina, Z. Fibich), Seneca (L’incoronazione di Poppea, C. Monteverdi), Kecal (Die verkaufte Braut, B. Smetana) oder als Apostel Petrus (Quo Vadis, S. Bodorová) zu erleben war. Am Schlesischen Theater in Opava trat er u. a. als Eremit (Der Freischütz, C. M. von Weber) und Pistola (Falstaff, G. Verdi) auf. In der Nordböhmischen Oper Ústí nad Labem sang er den Sarastro (Die Zauberflöte, W. A. Mozart), am Südböhmischen Theater u. a. den Kerkermeister Beneš (Dalibor, B. Smetana) und Fürst Gremin (Eugen Onegin, P. I. Tschaikowski). Zwei Spielzeiten war er festes Mitglied des Opernensembles am F. X. Šalda-Theater in Liberec, wo er u. a. als Pfarrer und Dachs (Das schlaue Füchslein, L. Janáček), Masetto (Don Giovanni, W. A. Mozart) und Lodovico (Otello, G. Verdi) auf der Bühne stand. Seit 2020 gastiert er regelmäßig an der Mährisch-Schlesischen Nationaloper in Ostrava, etwa als Matouš (Der Kuss, B. Smetana) oder als Pluto, Gott der Unterwelt (Il ballo delle ingrate, C. Monteverdi). Im Jahr 2022 trat er beim internationalen Opernfestival im irischen Wexford in der gefeierten Produktion von Armida (A. Dvořák) als Ritter Ubaldo auf. Neben der Opernbühne widmet er sich intensiv der Konzerttätigkeit und arbeitet mit namhaften Ensembles wie Collegium 1704, der Mährischen Philharmonie Olomouc, Musica Florea, der Pardubitzer Kammerphilharmonie oder dem Orchester NeoKlasik zusammen. Im Bereich geistlicher Musik konzertiert er regelmäßig mit der Organistin Kateřina Málková.
  • Studierte Geschichte an der Technischen Universität Liberec (TUL) sowie zuvor Musikwissenschaft und Geschichte an den Philosophischen Fakultäten in Olomouc, Brünn und Prag. Seit 2006 ist er Mitglied des Opernchores am Šalda-Theater Liberec, seit 2016 ist er dort auch im Opernmanagement tätig. Seine publizistische Tätigkeit – sowohl wissenschaftlich als auch populärwissenschaftlich – widmet sich vor allem musikbezogenen Themen, der älteren Allgemeinen Geschichte sowie der Kunst und Kultur der Frühen Neuzeit. Er ist auch als Komponist, Musikschriftsteller und Literaturautor aktiv. Darüber hinaus unterrichtet er in historischen und musikbezogenen Disziplinen. Er entfaltet eine rege Konzert- und Vortragstätigkeit. Als Komponist und Sänger widmet er sich insbesondere der Tradition des historischen tschechischen Liedes. Im Rahmen seines Engagements im Opernensemble wirkt er zudem als Dozent und bringt auf der Bühne mit Vorliebe charakteristische Rollen und szenische Figuren mit markanter Ausstrahlung zum Leben.

Entritt

Freiwillige Spende

Programme

Bohuslav Matěj Černohorský
(1684–1742)
Toccata in C
Alberik Mazák
(1609–1661)
Salve Regina
Heinrich Ignaz Franz Biber
(1644–1704)
Passacaglia
Gunther Jakob
(1685–1734)
Benedictus, qui venit
Wolfgang Amadeus Mozart
(1756–1791)
Fantasia
K.528a, "Strahov Improvisation"
Wolfgang Amadeus Mozart / Maximilian Stadler
(1748–1833)
Violinsonate Nr. 30 in C-Dur
K. 403
Josef Leopold Václav Dukát
(1684–1717)
In solis coeli spatiis
Aria de tempore
Adam Michna z Otradovic
(1600–1676)
Marianische Dreißigerreihe. Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, Der Marienliebhaber, Marianische Jagd
Böhmische Marienmusik
Johann Caspar Ferdinand Fischer
(1656–1746)
Chaconne in F
aus der Euterpe-Suite
Pavel Josef Vejvanovský
(1639/1640–1693)
O, bona Crux

Ort

Die Stiftskirche im niederösterreichischen Geras bildet das geistliche Zentrum des Prämonstratenserstiftes, das 1153 als Tochterkloster von Želiv (Seelau) gegründet wurde. Die heutige barocke Gestalt der Kirche geht auf eine Umgestaltung zurück, die jedoch die romanisch-gotischen Ursprünge respektvoll bewahrt – unter dem Stuckmarmor verbergen sich noch immer die mächtigen Pfeiler der ersten dreischiffigen Basilika aus dem 12. Jahrhundert. Im Jahr 1953 wurde der Kirche der Ehrentitel Basilika minor verliehen – als Zeichen ihrer spirituellen Bedeutung und historischen Beständigkeit. Besonders eindrucksvoll ist das Deckenfresko mit Szenen aus der Lauretanischen Litanei. Der moderne Hochaltar mit Bronzeportal von Thomas Munz verweist auf das Patrozinium der Kirche (Mariä Geburt). Die Basilika ist bis heute ein lebendiger Wallfahrtsort: An jedem 13. des Monats kommen Gläubige, um sich der Fürsprache der Gottesmutter von Geras anzuvertrauen. Ihr Gnadenbild, das seit Jahrhunderten verehrt wird, bildet den Mittelpunkt des Hochaltares.

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